Additive Fertigung macht Lieferketten robuster
Lieferketten sind so stark wie ihr schwächstes Glied. Kommt es zu Störungen, wie durch die Corona-Pandemie oder die Blockade des Suezkanals durch ein havariertes Containerschiff, können sie gravierend aus dem Takt geraten. Insbesondere bei Kunststoffteilen, die produktionsrelevant sind und bei Bedarf kurzfristig verfügbar sein müssen, spielt die additive Fertigung durch ihre Flexibilität, Schnelligkeit und Skalierbarkeit ihre Stärken aus. Das macht nicht nur Lieferketten robuster, Unternehmen profitieren auch von niedrigeren Lagerkosten.
Gestörte Lieferketten können gravierende Folgen haben
Wie brüchig Lieferketten in der heutigen Zeit sein können, zeigte sich in der jüngeren Vergangenheit bei zwei Ereignissen: den Produktionseinschränkungen aufgrund der Corona-Krise sowie der Blockade des Suezkanals durch den Containerriesen „Ever Given“. Die Störung wichtiger Lieferketten hatte für Unternehmen unter anderem zur Folge, dass Produktionsbänder infolge ausbleibender Materialversorgung stillstanden oder wichtige Ersatzteile fehlten.
Lieferkettensicherheit rückt stärker in den Fokus
Nur wenige Unternehmen sind auf solche Störungen vorbereitet. Geschäftsführung und Produktionsverantwortliche sollten sich daher Gedanken machen, wie sie ihre Lieferketten absichern können. Bei Kunststoffteilen kann eine Maßnahme darin bestehen, die Leistung von Teilefertigern im eigenen Land oder – besser noch – in der näheren Region in Anspruch zu nehmen. Dies gilt insbesondere für Komponenten, deren Fehlen ein Unternehmen oder dessen Kunden in die Krise stürzen könnte, beispielsweise wenn es sich um wichtige Ersatzteile handelt. In solchen Fällen kann die additive Fertigung auftrumpfen. Denn sie kann kurzfristig Lösungen bei einer Störung der Lieferkette bieten.
Schnelle, skalierbare Fertigung macht Lieferketten widerstandsfähiger
Additive Fertigungsverfahren bieten in solchen Fällen zwei große Vorteile: Sie sind sehr schnell und sie sind skalierbar. Ein einziges produktionssensibles Bauteil, wie etwa ein Ersatzteil, kann mittels 3D-Druck & Co. nach Bedarf genauso wirtschaftlich in kurzer Zeit produziert werden, wie Kleinserien von Verschleißteilen, die regelmäßig ausgetauscht werden müssen.
Deutlich niedrigere Lagerhaltungskosten
Das weitere Plus der additiven Fertigung: Man muss nicht mehr dringend benötigten Ersatzteile bevorraten und reduziert dadurch die Lagerhaltungskosten. Denn im Gegensatz zu anderen Verfahren, die meist eine Mindestanzahl an produzierten Teilen verlangen, ist bei der additiven Fertigung auch die Losgröße 1 bei Ersatzteilen in vielen Fällen noch wirtschaftlich. Ein größerer Lagerbestand muss dadurch nicht angelegt werden. Übrigens: Gut für die Umwelt ist diese Lösung dann auch, wenn Transportfahrten für die „Ersatzteilbeschaffung“ über lange Strecken nicht mehr notwendig sind.
Fazit
Immer mehr Unternehmer überdenken ihre Lieferketten, um sie sicherer zu machen, und richten sie neu aus. Additive Fertigungsverfahren sind in diesem Zusammenhang ein wirksames Mittel, um widerstandsfähiger bei Krisen zu sein und flexibler auf Störungen in der Zukunft reagieren zu können.
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